Abstand eines Trompetenbaums zum Nachbargrundstück von mindestens zwei Metern

Ein Trompetenbaum muss nach § 41 Abs. 1 Nr. 1 b des Nachbargesetzes von Nordrhein-Westfalen (NachbG NRW) einen Mindestabstand zum Nachbargrundstück von zwei Metern haben. Es handelt sich dabei nicht um einen stark wachsenden Baum, so dass kein Abstand von mindestens vier Metern gemäß § 41 Abs. 1 Nr. 1 a NachbG NRW eingehalten werden muss. Dies hat das Landgericht Kleve entschieden.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Im Jahr 2016 pflanzte die Eigentümerin eines Grundstücks in Kevelaer in Grenznähe zum Nachbargrundstück zwei Trompetenbäume. Nach einer Umpflanzung im Jahr 2017 hatten die Bäume einen Abstand von zwar über zwei Metern, aber weniger als vier Metern zur Grenze des Nachbargrundstücks. Der Eigentümer des Nachbargrundstücks meinte, die Trompetenbäume seien stark wachsend und müssen daher einen Grenzabstand von mindestens vier Metern einhalten. Er erhob schließlich Klage. Ein Sachverständiger stellte fest, dass die Bäume eine maximale Wuchshöhe von 15 bis 18 Metern erreichen können.

Kein Anspruch auf Entfernung der Trompetenbäume Das Landgericht Kleve entschied gegen den Kläger. Diesem stehe kein Anspruch auf Entfernung der Trompetenbäume gemäß § 1004 Abs. 1 BGB zu. Der Grenzabstand zu seinem Grundstück werde nicht verletzt. Die Bäume brauchen gemäß § 41 Abs. 1 Nr. 1 b) NachbG NRW nur einen Abstand von zwei Metern zur Grundstücksgrenze einzuhalten.

Trompetenbaum ist nicht stark wachsend Ein Trompetenbaum sei nach Auffassung des Landgerichts nicht stark wachsend, so dass ein Grenzabstand von vier Metern gemäß § 41 Abs. 1 Nr. 1 a) NachbG NRW nicht erforderlich sei. Stark wachsend im Sinne der Vorschrift sei ein Baum, wenn er besonders groß wird. Auf die Wuchsgeschwindigkeit komme es nicht an. Die Vorschrift liste einige Bäume auf, die Wuchshöhen von 30 Metern und mehr erreichen können. Solche Wuchshöhen erreiche der Trompetenbaum nicht.

Angaben zum Gericht:

  • Gericht:Landgericht Kleve
  • Entscheidungsart:Urteil
  • Datum:29.08.2024
  • Aktenzeichen:6 O 204/23

Landgericht Kleve, ra-online (vt/rb)